- Stuart
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Stuart['ʃtuːart, 'stuː-, englisch 'stʊət, 'stjuːət], Steuart, Stewart ['stʊət, 'stjuːət], schottisches Geschlecht, dessen Anfänge bis ins 11. Jahrhundert zurückzuführen sind und das sich nach dem Amt des Steward benannte. Nachdem Walter Fitzalan (✝ 1177) um 1136 in die Dienste des schottischen Königs getreten war, wurde seiner Familie 1157 das Amt des Steward von Schottland fest übertragen. Als der schottische König David II. Bruce 1371 ohne Erben starb, erlangte Robert, Sohn seiner mit Walter Stuart (* 1293, ✝ 1326) verheirateten Schwester Maria (✝ 1316) als Robert II. (* 1316, ✝ 1390) den schottischen Thron. Die direkte königliche Linie der Stuarts endete mit Jakob V. (1513-42), dessen Tochter Maria (Maria, Herrscherinnen, Schottland) die Krone 1567 an ihren Sohn Jakob VI. (* 1566, ✝ 1625) abtreten musste. Dieser wurde 1603 auch König von England (als Jakob I.). Nach der Absetzung Jakobs II. 1688/89 wurde mit dem Act of Settlement 1701 die katholische Linie der Stuarts von der Regierung ausgeschlossen. Jakobs II. protestantische Tochter Anna war 1702-14 die letzte Stuart auf dem Thron; ihr katholischer Halbbruder Jakob Eduard (* 1688, ✝ 1766) und dessen Sohn Karl Eduard (* 1720, ✝ 1788) beanspruchten die Thronfolge bis 1746. Die männliche Linie erlosch 1807.A. C. Addington: The Royal House of S. (London 1969).Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:englische Revolutionen des 17. Jahrhunderts: Um Glaube und RechtStuart['stjʊət],1) Gilbert, amerikanischer Maler, * North Kingstown (R. I.) 3. 12. 1755, ✝ Boston (Massachusetts) 9. 7. 1828; kam 1775 nach London, wo er in B. Wests Atelier arbeitete; 1787-92 war er in Dublin tätig; 1793 kehrte er nach Amerika zurück. Stuart porträtierte namhafte Persönlichkeiten seiner Zeit mit psychologischem Einfühlungsvermögen.2) Henry Francis Montgomery, irischer Schriftsteller, * in Queensland (Australien) 29. 4. 1902, ✝ 2. 2. 2000; wuchs in Irland auf; wegen Teilnahme am irischen Bürgerkrieg 1922-23 in englischer Internierung; lebte 1940-51, zum Teil als Lektor an der Berliner Universität, in Deutschland. Seine Romane spiegeln die Suche nach moralischer Integrität und religiös geprägter Lebensführung und greifen thematisch seine Deutschlanderfahrungen (»The pillar of cloud«, 1948, deutsch »Die Wolkensäule«; »Redemption«, 1949, deutsch »Das Lächeln«; »The flowering cross«, 1950) sowie die politischen Krisen Irlands (»Memorial«, 1973; »A hole in the head«, 1977; »The high consistory«, 1981) auf. »Black list, section H« (1971) ist ein autobiographischer Roman. Stuart veröffentlichte auch Gedichte (u. a. »We have kept the faith«, 1923) und verfasste Dramen und Erzählungen.Weitere Werke: Romane: The coloured dome (1932; deutsch Die bunte Kuppel); The white hare (1936; deutsch Der weiße Hase); The bridge (1937; deutsch Die Brücke); The great squire (1939; deutsch Der Herr von Baravore); Good Friday's daughter (1952; deutsch Karfreitag nach Ostern); A compendium of lovers (1990).The abandoned snail shell (1987).Ausgabe: We have kept the faith. Poems 1918-1992 (1992).J. H. Natterstad: F. S. (Lewisburg, Pa., 1974).3) James, genannt Athenian Stuart [ə'θiːnjən -], englischer Architekt, * London 1713, ✝ ebenda 2. 2. 1788; Initiator des Greek Revival. Sein Hauptwerk war das Haus Montagu in London (um 1775).Schrift: Antiquities of Athens, 5 Bände (1762-1830).D. Watkin: »Athenian« S. (London 1982).
Universal-Lexikon. 2012.